Die Entscheidung für eine neue waschmaschine und trockner in einem fällt oft aus Platz- oder Komfortgründen. Doch viele stellen sich vor dem Kauf eine zentrale Frage: Wie viel Energie verbraucht das Gerät im Alltag – und lohnt es sich auch finanziell?
Besonders in Zeiten steigender Strompreise lohnt sich ein genauer Blick auf den Energiebedarf eines Kombigeräts. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Faktoren den Stromverbrauch beeinflussen, welche Kosten realistisch zu erwarten sind und wie Sie durch kluge Nutzung bares Geld sparen können.
Was bestimmt den Stromverbrauch?
Der Energieverbrauch hängt bei jedem Gerät von mehreren Faktoren ab:
- der Größe der Trommel
- der Art des Programms
- der Beladung
- der Wassertemperatur
- und besonders: ob das Gerät nur wäscht oder auch trocknet
Beim alleinigen Waschen in modernen Geräten liegt der Verbrauch meist zwischen 0,7 und 1,2 Kilowattstunden pro Waschgang – abhängig von Temperatur und Programmdauer. Wird zusätzlich getrocknet, steigt der Gesamtverbrauch deutlich – auf durchschnittlich 3,5 bis 4,5 Kilowattstunden pro Durchlauf.
Das liegt daran, dass das Trocknen durch Kondensation viel Wärme benötigt, insbesondere bei feuchter Wäsche mit geringer Schleuderleistung.
Was kostet ein Wasch- und Trockengang im Schnitt?
Rechnen wir mit einem aktuellen Strompreis von etwa 35 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 2025), ergeben sich folgende Durchschnittswerte:
- Nur waschen (40–60 °C): ca. 0,30 – 0,45 €
- Waschen + Trocknen (volle Ladung): ca. 1,30 – 1,60 €
- Waschen + Trocknen (halbvolle Trommel): bis zu 1,80 €
Das bedeutet: Wer das Gerät zwei bis drei Mal pro Woche komplett nutzt, kann mit rund 7 bis 10 Euro Stromkosten pro Woche rechnen – vorausgesetzt, es wird immer auch getrocknet. Wer hingegen Lufttrocknung bevorzugt, spart diesen Anteil vollständig.
Was beeinflusst den Verbrauch besonders stark?
Einer der größten Faktoren ist die Schleuderdrehzahl. Wer vor dem Trocknen mit 1600 U/min schleudert, entfernt deutlich mehr Restfeuchtigkeit – das verkürzt die Trockendauer erheblich. Eine halbe Stunde weniger Trocknen spart schnell 0,5 kWh.
Auch die Beladung spielt eine große Rolle. Eine halbvolle Trommel verbraucht fast genauso viel Strom wie eine volle – der Energiebedarf des Geräts ist weitgehend konstant, unabhängig von der Menge. Daher gilt: möglichst immer volle Ladungen waschen.
Ein weiterer Aspekt ist die Programmwahl. Eco-Programme sind länger, aber effizienter. Wer glaubt, mit Kurzprogrammen Energie zu sparen, liegt oft falsch – diese arbeiten oft mit höherer Temperatur und ohne optimierte Trocknungsphasen.
Lohnt sich ein Kombigerät gegenüber zwei Einzelgeräten?
Auf den ersten Blick erscheint der Stromverbrauch eines Kombigeräts höher – insbesondere beim Trocknen. Doch berücksichtigt man den Gesamtaufwand, ergibt sich ein anderes Bild:
- Nur ein Gerät verbraucht im Standby Energie
- Kein zweites Gerät, das Wärme erzeugt
- Kein Umräumen = weniger vergessene Trocknerstarts
- Weniger Gesamtlaufzeit, wenn kombinierte Programme genutzt werden
Zudem bieten viele moderne Kombigeräte eine intelligente Sensorsteuerung, die Trocknung automatisch beendet, wenn der gewünschte Feuchtegrad erreicht ist. Das spart Strom und schont die Textilien.
Strom sparen im Alltag – praktische Tipps
- Schleudern Sie vor dem Trocknen immer mit hoher Drehzahl, ideal ab 1400 U/min
- Nutzen Sie die Eco-Programme, auch wenn sie länger dauern
- Waschen Sie wenn möglich mit kaltem oder lauwarmem Wasser, z. B. bei wenig verschmutzter Wäsche
- Vermeiden Sie halbvolle Trocknungsvorgänge, lieber warten, bis genug Wäsche da ist
- Trocknen Sie empfindliche oder leichte Textilien an der Luft, z. B. im Sommer oder auf dem Balkon
- Nutzen Sie Zeitsteuerung oder Nachtstrom, wenn Ihr Stromtarif das erlaubt
Fazit: Stromverbrauch ist berechenbar – mit dem richtigen Umgang
Eine waschmaschine und trockner in einem ist nicht automatisch ein Stromfresser. Wer sein Gerät bewusst einsetzt, Programme sinnvoll wählt und das Trocknen gezielt nutzt, kann die laufenden Kosten deutlich senken. Im Gegenzug gewinnt man Zeit, Platz und Unabhängigkeit – besonders in kleineren Wohnungen oder bei unregelmäßigen Alltagsrhythmen.
Ein modernes Kombigerät ist effizienter, als viele denken – und mit der richtigen Nutzung bleibt es nicht nur komfortabel, sondern auch wirtschaftlich.






